Die Rot-Buche ist der häufigste deutsche Laubbaum und sie ist Wiederholungstäterin. 1990 war sie bereits zum Baum des Jahres gekührt worden. 2022 schafft sie es erneut auf den 1. Platz.
Im Merkblatt stellen wir euch die Buche näher vor und erklären u.a. warum sie beim Kampf gegen den Klimawandel und beim Umbau in klimastabile Mischwälder nicht vergessen werden darf.
Mehr dazu zu gibt es hier!
Die Große Brennnessel wurde zur "Heilpflanzes des Jahres 2022" gekührt. Und das zu Recht. Sie ist nicht nur eine Vitaminbombe, sondern kann auch bei vielen unterschiedlichen Erkrankungen und Leiden eingesetzt werden.
Im Merkblatt erzählen wir euch etwas über den Standort, die Ökologie und auch über die Verwendung und Heilwirkung der Brennnessel. Hier gehts zum Link!
Die Bayerischen Alpen sind 140 Mio. Jahre alt. Sie sind Erholungsraum, Wirtschaftsfaktor und beherbergen den Bergwald. Nach der dritten Bundeswaldinventur beträgt die Waldfläche des bayerischen Bergwalds 260.000 Hektar. Das entspricht einem Waldanteil von 50% und liegt damit über dem des bayerischen Landesdurchschnitts.
Bergwälder sind echte Allrounder. Sie sind Heimat für viele (seltene) Arten und haben eine hohe Bedeutung für den Naturschutz. Ihre wichtigste Aufgabe ist jedoch ihre Bedeutung als Schutzwälder.
Wir haben uns in folgendem Merkblatt mal etwas genauer mit der Bedeutung des Bergwaldes für Bayern beschäftigt.
Die Bäume sind eine wichtige Einheit in der Lebensgemeinschaft Wald. Doch eine Ansammlung von Bäumen macht weder das Ökosystem Wald aus noch einen Wald im engeren Sinne. Erst wenn Bäume so dicht und zahlreich stehen, dass sich ein typisches Waldinnenklima (die Temperaturen sind ausgeglichener, die Luftbewegungen und die Lichtintensität sind geringer und die Luftfeuchtigkeit höher) entwickelt, spricht man von einem Wald. Eine Parklandschaft ist daher kein Wald.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) spricht von Wald, wenn die Bäume im Reifealter in winterkalten Gebieten mindestens drei, im gemäßigten Klima mindestens sieben Meter hoch sind und wenigstens 10 % des Bodens durch Baumkronen überschirmt sind.
Das Bundeswaldgesetz definiert Wald in § 2 BWaldG (1) folgendermaßen:
Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundflächen, Waldwege, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen.
Wälder brauchen für ihre Existenz je nach Temperatur eine bestimmte minimale Niederschlagsmenge. Fällt weniger Niederschlag, geht der Wald in eine Trockensavanne oder Steppe über.
Für Hochlagen und kalte Klimaten ist die Dauer der Vegetationsperiode für den Erfolg des Waldes entscheidend. Ab einer bestimmten Höhe bzw. geographischen Breite gibt es eine Waldgrenze, außerhalb dieser kein Wald mehr wachsen kann. Hier kommen lediglich vereinzelt (oftmals beschädigte) Bäume vor. Der Waldgrenze folgt die Baumgrenze.
Wälder sind komplexe Ökosysteme, die mit einer optimalen Verwaltung der Ressourcen zu einem produktiven Landökosystem werden können. Nach den Ozeanen sind Wälder die wichtigste Einflussgröße auf das globale Klima. So stellen sie gegenüber anderen Nutzungsformen global die einzig wirksame CO2-Senke dar, gelten als die wichtigsten Sauerstoffproduzenten und wirken ausgleichend auf den globalen Stoffhaushalt. Ihr Artenreichtum ist ein unschätzbarer Genpool, dessen Bedeutung zunehmend auch von der Industrie erkannt wird.
Rund 31 Prozent der weltweiten Landoberfläche sind mit Wäldern bedeckt – das entspricht einer Fläche von 4 Milliarden Hektar, vom Meeresniveau bis etwa 3800 Meter Höhe. Wo das Klima zu trocken, zu kalt oder zu rau ist, werden die Wälder durch Grasland, Moore, Tundren und Trockengebüsche ersetzt. Neben einer ausreichenden Wasserversorgung und Windschutz benötigen Wälder eine genügend lange Vegetationsperiode mit Jahresdurchschnittstemperaturen nicht unter 10 Grad Celsius.
Allerdings ist der Waldbestand sehr unterschiedlich verteilt. Im Jahr 2010 entfielen auf die fünf Staaten mit dem größten Waldbestand 53 Prozent des weltweiten Waldbestandes. Allein Russland hatte mit einer Waldfläche von 809 Millionen Hektar einen Anteil von einem Fünftel (20,1 Prozent). Es folgten Brasilien (520 Mio. ha), Kanada (310 Mio. ha), die USA (304 Mio. ha), China (207 Mio. ha), die Demokratische Republik Kongo (154 Mio. ha), Australien (149 Mio. ha), Indonesien (94 Mio. ha), Sudan (70 Mio. ha) und Indien (68 Mio. ha).
Die weltweiten Waldverluste schreiten seit Jahrzehnten voran. Allerdings hat sich das Tempo leicht verringert:
Die Bruttoverluste betrugen in den Jahren 1990 bis 2000 insgesamt 160 Millionen Hektar. In den Jahren 2000 bis heute sind 130 Millionen Hektar Waldfläche abgeholzt worden.
Die Nettoverluste (hier werden die neuangepflanzten Wälder gegengerechnet) betrugen zwischen 1990 und 2000 im Durchschnitt 83 Millionen, in den Jahren 2000 bis 2010 52 Millionen Hektar. Da die neu angepflanzten Wälder nicht im Ansatz die Qualität der gerodeten Bäume ersetzen können, sind die Zahlen zu den Bruttoverlusten aussagekräftiger.
Hauptursache für die Waldverluste ist die Umwandlung von Wald- in Ackerfläche. Auf der anderen Seite stehen Waldzuwächse durch Aufforstung, Wiederaufforstung und durch die natürliche Ausbreitung des Waldes. In den Jahren 2000 bis 2010 nahm die Waldfläche in Ostasien um durchschnittlich 2,78 Millionen Hektar pro Jahr zu. Das war mehr als in jeder anderen Region. Auch in Europa (ohne Russland) hat sich im selben Zeitraum der Waldbestand erhöht – und zwar um jährlich 694.000 Hektar. In den Jahren 1990 bis 2000 lag der entsprechende Wert noch bei 3,40 Millionen Hektar pro Jahr. Bezogen auf den Zeitraum 2000 bis 2010 hatten China (plus 2,99 Mio. ha), die USA (plus 0,38 Mio. ha), Indien (plus 0,30 Mio. ha) und Vietnam (plus 0,21 Mio. ha) die größten Anteile am Waldzuwachs.
Ein großer Teil der weltweiten Waldzuwächse beruht auf der Zunahme von Waldplantagen. Die Fläche der Waldplantagen nahm im Zeitraum von 1990 bis 2010 um jährlich 4,29 Millionen Hektar zu. In China (plus 1,93 Mio. ha), den USA (plus 0,81 Mio. ha), Kanada (plus 0,39 Mio. ha) und Indien (plus 0,25 Mio. ha) war das durchschnittliche jährliche Wachstum dabei am höchsten.
Demgegenüber hatten Südamerika (minus 4,00 Mio. ha), Ost- und Südafrika (minus 1,84 Mio. ha), West- und Zentralafrika (minus 1,54 Mio. ha), Ozeanien (minus 0,70 Mio. ha) sowie Süd- und Süd-Ostasien (minus 0,68 Mio. ha) zwischen 2000 und 2010 die größten Waldverluste pro Jahr.
Allein die 10 Staaten, die in den Jahren 2000 bis 2010 die höchsten Waldverluste hatten, verloren jährlich 6,04 Millionen Hektar Wald. An der Spitze standen dabei Brasilien (minus 2,64 Mio. ha), Australien (minus 0,56 Mio. ha) und Indonesien (minus 0,50 Mio. ha).
Der Waldverlust von jährlich 2,64 Millionen Hektar in Brasilien entspricht einem durchschnittlichen Verlust von 5,0 ha pro Minute. Fünf Hektar entsprechen wiederum einer Fläche von rund sieben Fußballfeldern.
Etwa 36 Prozent des weltweiten Waldbestandes sind Urwälder, rund 57 Prozent sind natürliche Wälder, die deutlich durch menschliches Handeln beeinflusst sind, 6,5 Prozent sind Waldplantagen.
Da Urwälder als Ökosysteme einzigartig sind, eine besondere Bedeutung für die Biodiversität haben und für viele natürliche Kreisläufe unverzichtbar sind, ist ihre Zerstörung ein besonderes Problem. Umso dramatischer ist es, dass im Zeitraum 2000 bis 2010 jährlich mehr als vier Millionen Hektar Urwald zerstört oder verändert worden sind.
Die veränderte Nutzung hat unter anderem beträchtliche Treibhausgasemissionen zur Folge. Denn in den Böden und Wäldern sind große Mengen Kohlenstoff gespeichert, die bei der Abholzung als Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben werden. Zudem fallen die alten Baumbestände, die für die Akkumulation von Kohlenstoff besonders wichtig sind, auch für die Zukunft aus.
Grob lassen sich drei große Waldökotypen voneinander unterscheiden. Die Übergänge zwischen diesen Hauptwaldtypen sind fließend, so dass eine genaue Abgrenzung kaum möglich ist. Jeder dieser Waldtypen umfasst eine Reihe verschiedener Waldformationen.
Ganz im Norden der Erdhalbkugel erstreckt sich von Skandinavien über die sibirische Taiga und Alaska bis in weite Teile Kanadas hinein das breite Band des umfangreichsten geschlossenen Waldgebietes der Erde: des borealen Nadelwaldes. Hier folgen auf lange kalte und schneereiche Winter kurze und teilweise recht warme Sommer. Wenige Nadelbaumarten herrschen vor, überwiegend Fichten-, Kiefern-, Lärchen- und Tannenarten. Laubbäume wie Birke oder Pappel finden allenfalls als Erstbesiedler („Pionierbaumarten“) auf Kahlflächen Lebensraum. Die Fläche der borealen Wälder beträgt 1,4 Milliarden Hektar.
In unseren Breiten, also den Wäldern der gemäßigten Zonen, wachsen außer Nadelwäldern und Mischbeständen auch ausgedehnte reine Laubwälder mit den Hauptbaumarten Buche, Eiche, Ahorn, und Esche. Je kürzer die Vegetationszeiten im Wald sind, umso mehr nimmt die Konkurrenzkraft der Nadelbäume gegenüber den Laubbäumen zu. In den Laubwäldern unserer Klimazone finden wir daher mit steigender Höhenlage immer mehr Nadelbäume beigemischt. Der Bergmischwald aus Buche, Tanne und Fichte gilt hierzulande als die wuchskräftigste Waldformation. Mit steigender Höhe beherrscht die Fichte dann den Waldaufbau, zum Beispiel im Alpenraum, im Bayerischen Wald und im Harz. In den Alpen und den Sudeten tritt als Besonderheit noch die Lärche hinzu. Die Wälder der gemäßigten Breiten bedecken 0,7 Milliarden Hektar Landfläche.
In einem Bereich von etwa 10 Grad nördlich und südlich des Äquators wächst der tropische Regenwald. Heute gibt es noch ca. 1,8 Milliarden Hektar Tropenwald, leider mit absteigender Tendenz. Auffälligstes Merkmal ist seine fast unglaubliche Artenvielfalt. Auf einem Hektar (100 m x 100 m) findet man selten weniger als 40 häufig jedoch über 100 Baumarten vereint. Dazu kommen dann noch die unzähligen sonstigen Pflanzenarten und eine reiche Tierwelt.
Trotz der großen Vielfalt reagiert der tropische Regenwald sensibel auf Einwirkungen von außen. Dies liegt vor allem daran, dass er seine Nährstoffe zum überwiegenden Teil der Biomasse und nicht dem Mineralboden entnimmt. Denn diese Wälder wachsen auf Böden die vollständig verwittert und nährstoffarm sind.
Ein solcher kurzgeschlossener Kreislauf aus Wachstum und Verrottung ist besonders empfindlich gegenüber Störungen, wie sie in weiten Bereichen der Tropen, zum Beispiel durch Brandrodung zur Gewinnung von Ackerland, an der Tagesordnung sind. Es folgen in der Regel irreversible Bodenschäden, die eine Wiederbewaldung ausgesprochen schwierig machen. Regenwaldähnliche Ökosysteme wiederherzustellen ist daher im Gegensatz zu unseren mitteleuropäischen Ökosystemen nahezu unmöglich.
Quellen: FAO, bpb, www.wald-online.de, www.treffpunktwald.de
In den 1980er Jahren wurde in den deutschen Wäldern ein Inventurnetz aufgebaut, welches es ermöglicht jährlich den Zustand der Wälder zu erheben.
In Bayern werden die Daten alle drei Jahre erhoben und von Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten veröffentlicht.
Den aktuellen Waldzustandsbericht von 2019 kann hier heruntergeladen werden
„Neuartige Waldschäden“, in den Anfangszeiten auch „Waldsterben“ genannt, bezeichnet Waldschadensbilder in Mittel- und Nordeuropa, die seit Mitte der 1970er Jahre festgestellt und insbesondere in den 1980er Jahren breit diskutiert wurden. Das Auftreten von großflächigen Schädigungen am Waldbaumbestand und forstlich bedeutenden Baumarten führte damals zu Befürchtungen, der gesamte Waldbestand (in Deutschland auf einem Drittel der Landesfläche) sei in Gefahr. Maßgeblich beteiligt an der Etablierung des Begriffs ist der Göttinger Forstwissenschaftler Bernhard Ulrich, der 1980 vom Umweltbundesamt mit der Erstellung eines Berichts beauftragt wurde.
Die Bezeichnung als „Neuartige Waldschäden“ unterscheidet das Phänomen von klassischen Rauchgasschäden im unmittelbaren Umfeld der klassischen Schwerindustrie und bis dato bekannten Waldschäden natürlichen Ursprungs. Neuartig war auch die Ausdehnung in den einzelnen Regionen und die Erkrankung mehrerer Baumarten innerhalb weniger Jahre.
Als Ursache wurden vor allem angegeben:
Umweltverschmutzung (Saurer Regen)
Bodennahes Ozon, Stickoxide
Schwermetallfreisetzung
Wegfall basischer Stäube durch frühere Umweltschutzmaßnahmen
Forstwirtschaftliche Probleme wie fehlerhafte Bestockung
Die Altersstruktur der Waldbestände
Temporäre Ursachen (Trockenheit, Frost, Klimaabkühlung, Schädlingsbefall)
Mindestens in einem Raster von 16 × 16 Kilometern werden jedes Jahr dieselben Bäume kontrolliert und auf ihre Nadel- oder Blattverluste, Vergilbungen u.a. eingeschätzt.
Es gibt fünf Schadstufen:
Schadstufe 0: Verlust bis 10%; ohne Schadensmerkmale
Schadstufe 1: Verlust 11-25%; schwach geschädigt
Schadstufe 2: Verlust 26-60%; ab schadstufe 2 schwer geschädigt
Schadstufe 3: Verlust 61-99%
Schadstufe 4: Verlust mit 100%
Diese Einteilung wird von den meisten Bundesländern bis heute verwendet, um so eine Vergleichbarkeit mit früheren Zahlen zu ermöglichen.
In den letzten Jahren gingen einige Länder dazu über, die Schäden durch die Zahl der mittleren Kronenverlichtungen auszudrücken. Sie ist der Mittelwert der in 5%-Stufen geschätzten Kronenverlichtung aller Probebäume.
Beide Werte lassen sich nicht miteinander vergleichen. Die geringeren Zahlen bei der mittleren Kronenverlichtung lassen nicht den Schluss zu, dass es dem Wald besser geht.